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 MAC BAREN HH VINATGE SYRIAN VERKOSTUNG 


  Ein Tastingbericht der Wiener Pfeifenfreunde vom 6. November 2007
   DIE FOTOSTRECKE: MacBaren HH Vintage Syrian [Inhalt: 16 Fotos]



   DIE ZUSAMMENFASSUNG
 
 
Am frühen Abend des 6. November 2007 fand sich wieder eine Runde tabakinteressierter Clubmitglieder in unserem Clubraum bei Thomas Schober ein, um diesmal eine Neueinführung von Tobaccoland zu testen.
Es handelt sich um ein neue Mischung der Traditionsfirma MacBaren in einer 100 gr. Dose, die so neu gar nicht ist. Mit dem H H Vintage Syrian ist MacBaren bestrebt, zu den Wurzeln seiner langen Erfolgsgeschichte zurückzukehren und eine Mixture zu kreiieren, die den alten Rezepten möglichst nahe kommt. Man mag zu MacBaren stehen, wie man will. Unbestritten hat die Firma mit der weltberühmten MacBaren Mixture den ersten aromatisierten Tabak dänischen Typs in den 1950er Jahren auf den Markt gebracht, der noch heute zu den bestverkauftesten zählt.

Des weiteren hat MacBaren eine Reihe naturbelassener Mischungen im Programm, darunter zahlreiche Curly Cuts, die aber leider in Österreich nicht erhältlich sind. Umso mehr freute es die Testrunde, dass Tobaccoland nun mit dem Vintage Syrian ein naturbelassene Balkanmixture hierzulande auf den Markt bringt, die erste ihrer Art.
Englische Mixtures mit Schwerpunkt Latakia gibt es mittlerweile jede Menge, aber ein hervorragender Balkanblend, bei dem der Latakia trotz eines Anteils von fast 50% nicht die erste Geige spielt, sondern sich die Bühne mit besten Orienttabaken teilt, das ist neu und überaus begrüßenswert.
Die Testraucher empfanden die neue Mischung als leicht zu handhaben, der klassische Mixtureschnitt lässt sich problemlos stopfen. Abbrand und Rauchverhalten sind vorbildlich, dieser Tabak erfordert keine erhöhte Aufmerksamkeit. Einfach stopfen und genießen. Syrischer Latakia, der wesentlich milder und rauchiger ist als jener aus Zypern, wird immer seltener. Schon allein aus diesem Grund ist diese Mixture etwas ganz Besonderes.

Meine Frau war an diesem Abend auch dabei und konnte die Raumnote ausgiebig testen und das Ergebnis fiel positiv aus. Sie empfand den Rauch unaufdringlich, neutral und angenehm. Als Raucher hat man ja nichts vom Aroma seines Tabaks, daher ist eine "neutrale Nase" wichtig. Die Mehrzahl der Tester war von der Mischung sehr angetan. In manchen Fällen braucht es mehrere Rauchopfer, bis sich dieser Tabak voll erschließt.
In jedem Fall sollte man neue Mischungen öfters probieren, nach einer Dose entscheidet sich zumeist, ob der "Neue" in die tägliche Rotation Aufnahme findet oder nicht. Der Vintage Syrian ist auf jeden Fall den Versuch wert, sich näher mit ihm auseinanderzusetzen. Er schmeckt den Liebhabern der englischen Geschmacksrichtung genauso wie Anhängern der Virginia/Periqueabteilung.
Selbst Rauchern, die aromatisierte Tabake bevorzugen, sei dieser mittelkräftige Engländer ans Herz gelegt.

Tobaccoland sei für diese aussergewöhnliche Neueinführung herzlich gedankt, der ersten - aber hoffentlich nicht letzten - Balkanmixture! H H steht übrigens für Harald Halberg, den Gründer von MacBaren.

Auf jeder MacBarenpackung findet sich ein Hinweis auf die Website des Unternehmens, die zu besuchen wirklich lohnt. Eine übersichtliche Präsentation der Produkte sowie jede Menge Hintergrundinformation und Tabakwissen sprechen für sich.
MacBaren ist meines Wissen die größte unabhängige Tabakfabrik der Welt, die seit kurzem auch die Borkumrifftabake in Lizenz herstellt. Nach ausgiebigem Tasting ging die Testrunde zufrieden auseinander, man hatte abermals einige nette Stunden im Kreise tabakbegeisterter Freunde verbracht.


   
 
* Text © Peter Wallner / Fotos © Thomas Schober [ www.cigars.at ]

 DAS TABAK-REVIEW 

Marke: H H Vintage Syrian
Hersteller: MacBaren
Mischung: Latakia, Orient, Virginia, Darkfired Kentucky
Typ: englisch, naturbelassen
Stärke: Mittel
Schnitt: Mixtureschnitt
Preis: 8,90 Euro/100gr. Dose

  Tabak-Review von Peter Wallner 11/2007 

Nach dem Öffnen der Dose präsentiert sich der Tabak in der idealen Feuchtigkeit. Dunkle und mittlere Brauntöne herrschen vor, unterbrochen von einige schwarzen Einsprengseln.
Der typische Latakiageruch bekommt Konkurrenz von den Orienttabaken, die verführerisch würzig und eigenständig duften. Ich stopfe meine große Pfeife nach der Antigravitationsmethode, die sich bei Mixtures aller Art bestens bewährt hat. Ich nehme eine geräumige Pfeife, weil der Vintage Syrian keine besondere Aufmerksamkeit verlangt und fast von selbst herunterbrennt. Bei diesem Tabak lautet die Devise: Stopfen und Genießen. Aufgrund seiner mittleren Stärke nehme ich tiefe, gleichmäßige Züge. Diese Balkanmixture wird den Raucher nie überfordern, die einzelnen Basistabake sind meisterhaft im perfekten Verhältnis aufeinander abgestimmt.
Zu Anfang übernimmt der Orient mit seiner verführerischen Würze die Führung und umspielt locker und leicht meinen Gaumen. Die natürliche Süße der sorgfältig ausgewählten Virginiatabake macht sich zunehmend bemerkbar und eine Prise Darkfired Kentucky (gehaltvoller Burley) gibt der Mischung Tiefe. Erst ab der zweiten Hälfte kommt der fast 50%ige Latakiaanteil zum Tragen. Die Mischung wird immer rauchiger, bleibt aber zungenmild und nuanciert.
Am Ende bleibt nur ein winziger Rest grauer Asche und ich bedauere, dass das Rauchvergnügen zu Ende ist. H H Vintage Syrian ist ein Tabak der feinen Nuancen und Zwischentöne, er vereint alle Vorzüge einer hervorragenden Balkanmixture in sich.
Jeder Liebhaber naturbelassener Mischungen sollte ihn probieren und auch Anhänger aromatisierter Tabake könnten an dieser Meistermischung ihre Freude haben.


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